Idee und Grundlinien einer allgemeinen Geschichte der Mystik: Akademische Rede zum Geburtsfeste des Höchstseligen Grossherzogs Karl Friederich am 22. November 1892 beim Vortrage des Jahresberichtes und der Verkündung der akademischen Preise gehaltenUniversitäts-Buchdr. von J. Hörning, 1893 - 78 pages |
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Popular passages
Page 44 - Moral also führt unumgänglich zur Religion, wodurch sie sich zur Idee eines machthabenden moralischen Gesetzgebers außer dem Menschen erweitert, in dessen Willen dasjenige Endzweck (der Weltschöpfung) ist, was zugleich der Endzweck des Menschen sein kann und soll.
Page 3 - Im Orient müssen wir das höchste Romantische suchen, und wenn wir erst aus der Quelle schöpfen können, so wird uns vielleicht der Anschein von südlicher Glut, der uns jetzt in der spanischen Poesie so reizend ist, wieder nur abendländisch und sparsam erscheinen.
Page 44 - Welt, zu dessen Möglichkeit wir ein höheres, moralisches, heiligstes und allvermögendes Wesen annehmen müssen, das allein beide Elemente desselben vereinigen kann...
Page 25 - An aching body, and a mind Not wholly clear, nor wholly blind, Too keen to rest, too weak to find, That travails sore, and brings forth wind.
Page 14 - ... l'imago al cerchio e come vi s'indova; ma non eran da ciò le proprie penne: se non che la mia mente fu percossa da un fulgore in che sua voglia venne.
Page 44 - So bedarf es zwar für die Moral zum Rechthandeln keines Zwecks, sondern das Gesetz, welches die formale Bedingung des Gebrauchs der Freiheit überhaupt enthält, ist ihr genug. Aber aus der Moral geht doch ein Zweck hervor; denn es kann der Vernunft doch unmöglich gleichgültig sein, wie die Beantwortung der Frage ausfallen möge: was dann aus diesem unserm Rechthandeln herauskomme, und worauf wir, gesetzt auch, wir hätten dieses nicht völlig in unserer Gewalt, doch als auf einen Zweck unser...
Page 5 - Sie haben dich, heiliger Hafis, Die mystische Zunge genannt Und haben, die Wortgelehrten, Den Wert des Worts nicht erkannt. Mystisch heißest du ihnen, Weil sie Närrisches bei dir denken Und ihren unlautern Wein In deinem Namen verschenken. Du aber bist mystisch rein, Weil sie dich nicht verstehn, Der du, ohne fromm zu sein, selig bist! Das wollen sie dir nicht zugestehn.
Page 13 - Da mocht ich länger reden nicht, ich ward ein Stummer: Also hat mich die Gottheit klar In sich verschlungen — — Ich bin entsetzet16).
Page 12 - Alldieweil Lieb bei Lieb ist, weiß lieb Lieb nicht, wie lieb Lieb ist — wenn aber Lieb von Lieb scheidet, weiß Lieb wohl, wie lieb Lieb war!
Page 23 - Ist aber, wie die syrischen Monophysiten (Barhebraeus) noch wissen, Stephan der Verfasser des Werkes, das unter dem Namen des Hierotheos gieng, dann muss der entlehnende Autor der Dionysiana sein Zeitgenosse sein. Doch unser Ausblick führt auch auf Aegypten, dessen monophysitisch gesinnte Mönche auf dem Concil von Chalcedon 451 baten, ihren alten Glauben zu erhalten und sie gegen die Neuerungen der später sogenannten Orthodoxen zu schützen. Denn Stephan Rar Sudaili traf in seinen Lehren mit einem...