Heinrich von Kleist's gesammelte Schriften: th. Erzählungen. Fragment aus dem Trauerspiel: Robert Guiskard, Herzog der Normänner. Gedichte, Epigramme, &c

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G. Reimer, 1863
 

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Page 311 - Doch das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns ; wir müssen die Reise um die Welt machen, und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist.
Page 221 - Gustav raufte sich die Haare. Gewiß! sagte er, da ihn die Vettern von der Leiche wegrissen: ich hätte dir nicht mißtrauen sollen; denn du warst mir durch einen Eidschwur verlobt, obschon wir keine Worte darüber gewechselt hatten!
Page 172 - Man erzählte, wie die Stadt gleich nach der ersten Haupterschütterung von Weibern ganz voll gewesen, die vor den Augen aller Männer niedergekommen seien...
Page 49 - Hand zusammendrückte, nenne ich den, dem der Schutz der Gesetze versagt ist! Denn dieses Schutzes, zum Gedeihen meines friedlichen Gewerbes, bedarf ich; ja, er ist es, dessenhalb ich mich, mit dem Kreis dessen, was ich erworben, in diese Gemeinschaft flüchte; und...
Page 305 - Liese! rief ich, und schaff' ihm eine Flasche Danziger herbei, und sage: Da! und will ihm die ganze Flasche in die Hand drücken, damit er nur reite. Ach was! spricht er, indem er die Flasche wegstößt, und sich den Hut abnimmt: Wo soll ich mit dem Quark hin? Und: Schenk Er ein!
Page 172 - Brust regten sich Gedanken von seltsamer Art. Wenn sie sich mit so vieler Vertraulichkeit und Güte behandelt sahen, so wußten sie nicht, was sie von der Vergangenheit denken sollten, vom Richtplatze, von dem Gefängnisse und der Glocke; und ob sie bloß davon geträumt hätten? Es war, als ob die Gemüter, seit dem fürchterlichen Schlage, der sie durchdröhnt hatte, alle versöhnt wären.
Page 305 - Ach was! spricht er, indem er die Flasche wegstößt und sich den Hut abnimmt: Wo soll ich mit dem Quark hin? Und: schenk' Er ein! spricht er, indem er sich den Schweiß von der Stirn abtrocknet: denn ich habe keine Zeit.
Page 359 - Wenn sich, auf des Krieges Donnerwagen, Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse, wie dem Schrecken, wehrt. Nicht des Ahorns...
Page 116 - Vorstadt zu begraben, rief der Kurfürst die Söhne des Abgeschiedenen herbei und schlug sie, mit der Erklärung an den Erzkanzler, daß sie in seiner Pagenschule erzogen werden sollten, zu Rittern. Der Kurfürst von Sachsen kam bald darauf, zerrissen an Leib und Seele, nach Dresden zurück, wo man das Weitere in der Geschichte nachlesen muß.
Page 308 - Ich erkundigte mich nach dem Mechanismus dieser Figuren, und wie es möglich wäre, die einzelnen Glieder derselben und ihre Punkte, ohne Myriaden von Fäden an den Fingern zu haben, so zu regieren, als es der Rhythmus der Bewegungen, oder der Tanz, erfordere.

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