Das Liebesleben des Genies

Front Cover
Madaus & Company, 1926 - 382 pages
 

Contents

Other editions - View all

Common terms and phrases

Popular passages

Page 30 - Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhöhnet: Das Lebendge will ich preisen, Das nach Flammentod sich sehnet.
Page 282 - Wer dieser Blumen eine brach, begehre Die andre Schwester nicht. Genieße, wer nicht glauben kann. Die Lehre Ist ewig, wie die Welt. Wer glauben kann, entbehre! Die Weltgeschichte ist das Weltgericht.
Page 355 - O ihr, die ihr das Höchste und Beste sucht, in der Tiefe des Wissens, im Getümmel des Handelns, im Dunkel der Vergangenheit, im Labyrinthe der Zukunft, in den Gräbern oder über den Sternen! wißt ihr seinen Namen? den Namen deß, das Eins ist und Alles? Sein Name ist Schönheit. Wußtet ihr, was ihr wolltet? Noch weiß ich es nicht, doch ahn...
Page 358 - IHR wandelt droben im Licht Auf weichem Boden, selige Genien ! Glänzende Götterlüfte Rühren euch leicht, Wie die Finger der Künstlerin Heilige Saiten.
Page 54 - Still ist die Nacht, es ruhen die Gassen, In diesem Hause wohnte mein Schatz; Sie hat schon längst die Stadt verlassen, Doch steht noch das Haus auf demselben Platz. Da steht auch ein Mensch und starrt in die Höhe Und ringt die Hände vor Schmerzensgewalt; Mir graust es, wenn ich sein Antlitz sehe — Der Mond zeigt mir meine eigne Gestalt. Du Doppelgänger, du bleicher Geselle! Was äffst du nach mein Liebesleid, Das mich gequält auf dieser Stelle So manche Nacht in alter Zeit? 23. Wie kannst...
Page 352 - Ach! wär ich nie in eure Schulen gegangen. Die -Wissenschaft, der ich in den Schacht hinunterfolgte, von der ich, jugendlich töricht, die Bestätigung meiner reinen Freude erwartete, die hat mir alles verdorben. Ich bin bei euch so recht vernünftig geworden, habe gründlich mich unterscheiden gelernt von dem, was mich umgibt, bin nun vereinzelt in der schönen Welt, bin so ausgeworfen aus dem Garten der Natur, wo ich wuchs und blühte, und vertrockne an der Mittagssonne. Oh, ein Gott ist der Mensch,...
Page 53 - Ich küßte sie nicht bloß aus zärtlicher Neigung, sondern auch aus Hohn gegen die alte Gesellschaft und alle ihre dunklen Vorurteile...
Page 13 - Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. Knabe sprach: Ich breche dich, Röslein auf der Heiden! Röslein sprach: Ich steche dich, Daß du ewig denkst an mich, Und ich will's nicht leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden) Röslein wehrte sich und stach, Half ihm doch kein Weh und Ach, Mußt
Page 17 - Diese liebliche Gestalt, Dieser Blick voll Treu und Güte, Mit unendlicher Gewalt? Will ich rasch mich ihr entziehen, Mich ermannen, ihr entfliehen, Führet mich im Augenblick, Ach, mein Weg zu ihr zurück. Und an diesem Zauberfädchen, Das sich nicht zerreißen läßt, Hält das liebe, lose Mädchen Mich so wider Willen fest; Muß in ihrem Zauberkreise Leben nun auf ihre Weise. Die Verändrung, ach, wie groß! Liebe! Liebe! laß mich los!
Page 25 - Warum treibt sich das Volk so und schreit? Es will sich ernähren, Kinder zeugen und die nähren, so gut es vermag. Merke dir, Reisender, das, und tue zu Hause desgleichen! Weiter bringt es kein Mensch, stell er sich, wie er auch will.

Bibliographic information