Deutsche dichter des lateinischen mittelalters in deutschen versen von Paul von Winterfeld, hrsg. und eingeleitet von Hermann Reich

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Hermann Reich
C.H.Beck, 1917 - 3 pages
 

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Popular passages

Page 510 - Beim Lesen einer Anzahl Legenden wollte es dem Urheber vorliegenden Büchleins scheinen, als ob in der überlieferten Masse dieser Sagen nicht nur die kirchliche Fabulierkunst sich geltend mache, sondern wohl auch die Spuren einer ehemaligen mehr profanen Erzählungslust oder Novellistik zu bemerken seien, wenn man aufmerksam hinblicke.
Page 186 - Blum und Saatgefild / sind erwacht zu neuem Leben; / der Vögel Chor / nach des Winters Rauhreif singt sein Jubellied. / Heller strahlen nun / Mond und Sonne, die des Heilands Tod verstört, / und im frischen Grün / preist die Erde den Erstandnen, / die, als er starb, / dumpf erbebend ihrem Einsturz nahe schien.
Page 410 - Favent igitur / resurgenti Christo cuncta gaudiis: flores, segetes / redivivo fructu vernant, / et volucres / gelu tristi terso dulce iubilant. / Lucent clarius / sol et luna morte Christi turbida ; / tellus herbida / resurgenti plaudit Christo, / quae tremula / eius morte se casuram minitat.
Page 223 - Denn indes ein kluger mann sorglich pflegt zu schauen, daß er mög' auf felsengrund seine wohnung bauen : bin ich narr dem flusse gleich, den kein wehr darf stauen, der sich immer neu sein bett hinwühlt durch die auen. Wie ein meisterloses schiff fahr' ich fern dem strande, wie der vogel durch die luft streif ich durch die lande. hüten mag kein schlüssel mich, halten keine bande. mit gesellen geh' ich um — oh, 's ist eine schande!
Page 213 - Mit lindem Hauch der Westwind weht. Die Sonne warm am Himmel steht, Und ob dem Feld in blauer Luft Der Ackerkrume würz'ger Duft. Es kam der Lenz in Herrlichkeit, Er trägt sein festlich buntes Kleid, Nun sprießen neu das Laub im Wald, Der Wiese Blumen mannigfalt. Das Wild in Kluft und Waldversteck, Ich Ärmste sitz...
Page 466 - Sabbatum non illud fuit, sed Saturni dolium, de fraterna rupta pace gaudet demon impius.
Page 121 - Imperator nobilis, age, sicut agis, Sicut exaltatus es, exaltare magis, Fove tuos subditos, hostes caede plagis Super eos irruens ultione stragis.
Page 162 - Meine Tränen fließen, denk' ich, Wie mir einst so wohl gewesen, Da die Reichenau dem Knaben Noch, die sel'ge, Obdach gönnte. Heilig mir allzeit und teuer, Mutter du, geweiht den Heil'gen, Ehrenwürdig, hochgepriesen, Frommer Brüder sel'ge Insel. Heilig du zum andern Male, Wo die hehre Gottesmutter Wird vor allem Volk verehrt, Nochmals tön
Page 447 - Es steht im Kooge zu Gröde der Weizen sommergrün, es springt ein schwarzes Fohlen über die Weiden hin, aber die Saaten sollen keine Sichel sehn, und es wird das schwarze Fohlen nicht unter dem Sattel gehn! Sie segnen in dreißig Kirchen den heiligen Gotteswein, zu Lindholm stand die erste, die soll auch die letzte sein, es wird ein Tag des Todes über den Marschen graun, dreimal wehe den Augen, die seine Schrecken schaun.

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